Beitrag von MEP Lukas Mandl, Präsident EFB Österreich

Dass die Welt, Europa und das eigene Leben sich in einem Jahr verändert hätten, könnte man alljährlich anlässlich des Jahreswechsels behaupten. Und es wäre richtig. Aber zumindest für uns in Europa gilt, dass die aktuelle Generation nie zuvor so tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen erlebt hat und gestalten musste wie im auslaufenden Jahr.

Aus meiner Sicht kann es keinen vernünftigen Zweifel daran geben, dass in diesem Jahr unser föderalistisches Anliegen durch die Praxis des Krisenmanagements eindrucksvoll bestätigt wurde. Zur Bewältigung großer Herausforderungen braucht es die große europäische Ebene, aber nicht zentralistisch, sondern föderalistisch: Es geht um dynamisches Zusammenwirken aller Politik-Ebenen. Und es geht um die Involvierung der Zivilgesellschaft, die als Voraussetzung für eine gute Weiterentwicklung Europas sowohl eine Bring- als auch eine Holschuld ist.

Wenn wir etwa an den Recovery-Funds oder an die Vorbereitung der Impfung denken, dann hat das Jahr nicht weniger als kräftige Paradigmenwechsel zugunsten eines geeinten Auftretens Europas gegen die Krise, einer vehementen Verteidigung der Rechtsstaatlichkeit sowie einer neuen Managementqualität der EU-Institutionen „im Feuerwehrmodus“.

Dieser Weg, der mit Entschiedenheit durch das Europäische Parlament mit kräftiger Unterstützung durch den deutschen Ratsvorsitz und mit durchaus maßgeblichen Beiträgen Österreichs beschritten wurde, gehört konsequent fortgesetzt, er gehört stets konstruktiv-kritisch reflektiert (und er wird leider auch stets destruktiver Kritik ausgesetzt sein).

Das ist der Grund dafür, dass der Beitrag der EFB und der JEF, deren Landesverbänden sowie unser Mitwirken an der UEF unter der Leitung von Sandro Gozi, mit dem mich eine sehr gute Vertrauens- und Arbeitsbeziehung verbindet, auch im neuen Jahr und darüber hinaus unverzichtbar sein wird, um für uns und kommende Generationen Europa gut weiterzuentwickeln.

In diesem Sinne danke ich speziell Eva Lichtenberger und Jakob Etzel sowie allen engagierten Mitgliedern der EFB für die gute, wertschätzende und qualitativ hochwertige Zusammenarbeit im alten Jahr, wünsche Ihnen und Euch allen von Herzen frohe Weihnachten, und freue mich auf unsere gemeinsamen Projekte und Erfolge im Jahr 2021!